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Eine technisch außerordentlich raffinierte, teilweise effektgeladene und sentimental ausgespielte Verfilmung des intelligenten Romans von Milan Kundera über libertine Schwächen und gewaltsame Schwierigkeiten im privaten und politischen Leben unserer Zeit. Zwar verdeutlicht er nur wenig die zwingende Verbindung zwischen Geschichtsschreibung und persönlichem Schicksal, erschließt dafür jedoch mit einfühlsamem Gespür für Orte, Gegenstände und vor allem Körper das Spannungsfeld von Sexualität und Gefühl.
Juliette Binoche Sie hatte sogar so fest damit gerechnet, dass in dieser Kategorie Lauren Bacall für "Liebe hat zwei Gesichter" (1996) ausgezeichnet wird, dass sie nicht einmal eine Rede vorbereitet hatte. In Paris aufgewachsen absolvierte Binoche ihre künstlerische Ausbildung auch an der dortigen Kunstschule und machte zunächst in ihrem Heimatland in Jean-Luc Godards kontroversem Film "Maria und Joseph" (1985) von sich reden. Drei Jahre später sorgte sie durch den Film "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" (1988) für internationale Aufmerksamkeit und setzte ihre weltweite Filmpräsenz als Gegenspielerin von Jeremy Irons in "Verhängnis" (1992) fort. Weiteren Erfolg brachte ihr Krzysztof Kieslowskis Drama "Drei Farben: Blau" (1993),ehe sie 1996 mit "Der Englische Patient" ihren endgültigen weltweiten Durchbruch feiern konnte. Neben dem bereits erwähnten Oscar wurde die Frau mit dem ergreifenden Lächeln für ihren Part auch mit dem Silbernen Bären, dem britischen BAFTA-Film-Award und dem Europäischen Filmpreis dekoriert. Bei der Auswahl ihrer Rollen steht die intelligente Schauspielerin in dem Ruf, äußerst wählerisch zu sein und anspruchsvolles Kino einem potenziellen kommerziellen Erfolg vorzuziehen. Aus diesem Grund lehnte sie u.a. 1993 die Hauptrolle in Steven Spielbergs "Jurassic Park" ab. Gemeinsam mit Andre Halle, einem professionellen Gerätetaucher, hat sie seit 1993 den gemeinsamen Sohn Raphaël Binoche. Sie ist sehr wandlungsfähig und lässt sich gern überall hintragen. Gegenüber neuen Dingen ist sie deshalb sehr aufgeschlossen. Zusätzlich strahlt Binoche eine kindliche Spontaneität und Wärme aus. Das führt dazu, dass andere Menschen sehr offen mit ihr umgehen und die Französin schnell als "seelischen Mülleimer" missbrauchen können. |
