Dass der bekannteste Film-Melancholiker der USA nicht viel von Hollywood hält, ist keine Überraschung. Doch jetzt greift Woody Allen auch die Kriegspolitik seines Präsidenten an.
New York - Nach Ansicht des amerikanischen Filmregisseurs Woody Allen ist die US-Politik unter Präsident George W. Bush derzeit zu einseitig auf einen möglichen Krieg im Irak ausgerichtet. "Wie die Mehrheit der Amerikaner denke ich, dass Bush keine überzeugenden Gründe für einen Krieg gegen den Irak vorgebracht hat", sagte der 66-Jährige Künstler in einem Interview der französischen Sonntagszeitung "Journal du Dimanche". Er habe den Eindruck, dass der Präsident auch aus persönlichen Gründen diese Pläne verfolge. Nach dem 11. September hätten alle Bush unterstützt, doch dieser vergeude diesen guten Willen, "weil er sonst keine andere Idee hat", sagte Allen.
Die Hollywood-Studios kritisierte Allen, weil seiner Meinung nach nur noch auf Großproduktionen fixiert sind. Es gebe nur noch Filme mit Budgets von vielen Millionen Dollar. Was dort zähle, seien nur noch "Maschinen, die Geld verdienen, ohne jeglich Inspiration". Es gebe genug Talente, gute Regisseure und Schauspieler, doch diese hätten es derzeit sehr schwer. "Es gibt nur noch sehr wenige Filme, über die es sich nachzudenken lohnt", sagte Allen.